07.03.2023 - 10:34
Hecken sind vor allem als lebender Sichtschutz für den Garten beliebt. Sie schaffen Privatsphäre und sehen attraktiv und natürlich aus. Man sollte sie aber auch als Beitrag zum Naturschutz nicht unterschätzen. Als eigener Lebensraum bieten insbesondere heimische Heckenpflanzen Schutz und Nahrung für viele Wildtiere und erweitern die Artenvielfalt im Garten.
Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Heckentypen und Unterscheidungsmöglichkeiten. Hecken, die dem Sichtschutz dienen, unterteilt man in immergrüne und sommergrüne. Eine immergrüne Hecke ist auch im Winter schön und blickdicht. Eine sommergrüne verliert im Herbst ihr Laub und sieht im Winter kahl und durchsichtig aus. Man kann aber auch zwischen schnell und langsam wachsenden Hecken unterscheiden oder sie nach ihrer Wuchshöhe in niedrige, mittlere und hohe einteilen.
Daneben sprechen Gärtner von Dornenhecken, die das Eindringen von größeren Tieren verhindern, angenehm riechenden Dufthecken und attraktiv blühenden Blütenhecken. Letztere unterteilt man weiter nach der Jahreszeit in der sie blühen. Es gibt in Reinkultur gepflanzte Hecken, die nur aus einer Pflanzensorte bestehen und vielfältige Mischhecken. Vogelschutzhecken und Schmetterlingshecken sind auf die Bedürfnisse bestimmter Tiere ausgerichtet.
Die für den Artenschutz wichtigste Unterscheidung ist die zwischen Schnitthecken und frei wachsenden Hecken. Schnitthecken werden regelmäßig in Form geschnitten. Das lässt sie zwar schön aussehen, stellt jedoch jedes Mal eine Störung und Gefahr für ihre Bewohner dar. Frei wachsende Hecken dürfen sich natürlich entwickeln und bieten einen naturnahen Lebensraum für viele Tierarten.
So heißt zum Beispiel der Igel auf Englisch nicht ohne Grund hedgehog, Heckenschwein. Die tiefen, dichten bodennahen Zweige von Hecken bieten ihm, Mäusen, Hasen und sogar Füchsen einen sicheren Unterschlupf zum Schutz vor Fressfeinden und Schlechtwetter. Sie ziehen dort ihre Jungen auf oder überwintern in versteckten Nestern.
Doch auch Amphibien wie Kröten, Frösche und Salamander verstecken sich gerne in Hecken. Insekten finden in den Blüten Nahrung oder leben auf Zweigen und Blättern oder zwischen Wurzeln. Sie und die Früchte vieler Heckenpflanzen stellen eine Nahrungsquelle für Vögel dar. Diese bauen weiter oben in den Zweigen durch dichtes Geäst oder Dornen geschützte Nester, in denen sie ihren Nachwuchs aufziehen.
Am besten pflanzt man die Hecke in drei Reihen mit höher wachsenden Bäumen und Sträuchern in der Mitte und niedrigeren Arten davor und dahinter. Achte bei der Auswahl auf die Bodenzusammensetzung und Lichtverhältnisse. In einer längeren Hecke gibt es fast immer Schattenstrecken, auf denen sich andere Arten wohlfühlen als an vollsonnigen Standorten. Diese Vielfalt erhöht auch das Angebot an unterschiedlichen Wohnmöglichkeiten für Tiere. Gerne darf eine natürliche Hecke gebogen sein und stellenweise enger oder breiter werden.
Zu den klassischen heimischen Heckenpflanzen gehören die Hainbuche, der Weißdorn und der Wacholder, die alle bei Vögeln sehr beliebt sind. Auch Heckenrose und Holunder sind bekannte Pflanzen, deren Früchte neben Tierfutter auch zur Herstellung von Konfitüren dienen. Etwas weniger bekannt ist der für Schmetterlinge ideale Purgier-Kreuzdorn oder die sowohl für Insekten als auch Vögel Nahrung spendende Berberitze. Zu den vogelfreundlichen Sträuchern gehören aber auch Feuerdorn und Liguster. Pflanze eine möglichst große Vielfalt an Pflanzen an, um optimale Bedingungen für viele Arten zu erschaffen.