25.11.2020 - 00:00
"Prosit Neujahr!" - "Gutes Neues!" - Wenn in Deutschland am 31. Dezember um Mitternacht die Glocken läuten, ist das alte Jahr Geschichte. Die Menschen stoßen zum Feuerwerk mit einem Gläschen Sekt an und wünschen sich gegenseitig Glück für das kommende Jahr. Den Abend hat man zuvor gemeinsam bei Fondue oder Raclette verbracht. Manch einer hat sich vielleicht den TV-Klassiker "Dinner for One" angesehen - "same procedure as every year". Doch wie feiern die Menschen in anderen Teilen der Erde das Ende des alten Jahres?
Rote Unterwäsche ist ein Muss!
In einigen Ländern gehört das Tragen roter Unterwäsche am Silvester-Abend zu den traditionellen Bräuchen. Die Spanierinnen beispielsweise setzen auf rote Dessous. Schließlich soll im neuen Jahr die Leidenschaft nicht zu kurz kommen. Optimaler Weise werden spanische Frauen mit roter Unterwäsche beschenkt. Dann gesellt sich zur glühenden Leidenschaft auch die große Liebe hinzu.
Auch bei den Italienerinnen steht rote Unterwäsche zum Jahresende hoch im Kurs. Wichtig ist jedoch, dass die Frauen sie geschenkt bekommen. Die Wäsche soll für Leidenschaft, Liebe, Gesundheit und Glück im neuen Jahr sorgen. Um sicher zu gehen, dass sich diese Wünsche erfüllen, sollten die Italienerinnen die geschenkte Wäsche am 1. Januar sofort wegwerfen.
Silvester-Glück geht durch den Magen
Wie in Deutschland gibt es weltweit ebenfalls bestimmte Gerichte, die nur zu Silvester auf den Tisch kommen. Zu den italienischen Bräuchen zählt beispielsweise ein deftiges Linsengericht mit Schweinshaxe. Die kleinen Hülsenfrüchte sollen Münzen darstellen und den Menschen im neuen Jahr Reichtum und Wohlstand bescheren. Aus demselben Grund essen die US-Amerikaner übrigens traditionell Linsensuppe zum Jahreswechsel.
In Japan wird eine Soba-Nudelsuppe serviert. Die langen Buchweizen-Nudeln symbolisieren ein langes Leben. Zudem sollen sie für einen Geldsegen sorgen. In Russland fällt das Jahresend-Essen üppig aus. Auf den Tisch kommen Borschtsch und die Süßspeise Kutya. In den traditionellen Pelmeni, kleinen Teigtaschen, werden Münzen oder kleine Püppchen versteckt. Die Finder erwartet Reichtum oder Nachwuchs.
Ab nach draußen!
Je mehr Menschen, desto toller die Silvester-Feier! - Diese Devise gilt rund um den Globus. Deswegen versammeln sich in zahlreichen Ländern die Leute zum gemeinsamen Feiern in den Straßen. In Spanien finden zahlreiche Fiestas im Freien statt, die man nach dem geselligen Beisammensein im kleinen Kreis besucht. Auch die Schotten zieht es zum Jahresende, "Hogmanay" genannt, nach draußen. Bei Fackelumzügen gönnen sie sich, begleitet von Dudelsack-Musik, das ein oder andere "Hot Pint" - ein Gemisch aus Bier, Eiern und Whisky.
Dass es in Brasilien zum Jahreswechsel niemanden in der Wohnung hält, versteht sich auf Grund der warmen Temperaturen von selbst. In Rio de Janeiro kommen die Menschen am Strand zusammen, um symbolträchtige Kerzen anzuzünden und im Meer über die Wellen zu springen. Wer sieben Wellen überspringt, hat im kommenden Jahr Glück. Doch auch unser Nachbarland Österreich feiert das Ende des alten Jahres im Freien: In Wien schwingen die Menschen am 31. Dezember auf dem Rathausplatz zu den Glockenschlägen des Stephansdoms das Tanzbein im Walzertakt.
Du siehst, weltweit gibt es viele spannende Silvester-Bräuche zu entdecken. Doch eines haben alle gemeinsam: Das kommende Jahr soll Glück, Wohlstand und Liebe mit sich bringen.