21.10.2022 - 14:26

Kompostpflege im Winter

Damit du dich bald über wertvolle Humuserde freuen kannst, solltest du deinem Kompost ein wenig Pflege zukommen lassen. Denn Kompostieren ist eine kleine Wissenschaft für sich: Was schmeckt der ganzen Horde an Kleinstlebewesen und wovon bekommt sie evtl. "Schluckauf"?

Im Winter sind die Mikroorganismen und Kleintiere in deinem Kompost eher langsam am Arbeiten, aber in wärmeren Perioden trotzdem effektiv am Werk. Nicht nur Kälte bremst unsere kleinen Freunde aus, sondern auch winterlicher Dauerregen. Denn durch den Regen kann der Kompost stark durchnässen. Das kann zu Sauerstoffmangel und das wiederum zu Fäulnis führen. Dem kannst du aber durch gutes Anlegen des Komposts entgegenwirken.

Kompost - eine Abfallsammlung mit Charakter

Herbstzeit. Die Bäume verlieren langsam das Laub, der letzte Rasenschnitt steht vor der Tür. Bäume und Hecken werden in Form gebracht, bevor der Winter kommt. In dieser Zeit fällt jede Menge Grünzeug an, das entsorgt werden muss. Der Kompost ist dafür die beste Adresse, denn aus den Gartenabfällen wird wertvoller Dünger. Damit aus deinem Grünzeug ein guter Kompost wird, haben wir ein paar Tipps für dich.

 

Gute "Arbeitsbedingungen" für Mikroorganismen 

Den Verwandlungsprozess von Abfall in Kompost bewirken zahllose Mikroorganismen und Regenwürmer. Damit der Prozess möglichst rasch über die Bühne geht, solltest du das Grünzeug für die Kompost-Community "mundgerecht" zerkleinern und gut mischen. Durch vielfältige Bestandteile entsteht Kompost in bester Qualität.

Tipps:

  • Gib Zweige vom Strauch-, Hecken- und Baumschnitt vor dem Einschichten durch den Häcksler
  • schwer verrottbares Laub zerkleinerst du mit dem Rasenmäher (Eiche, Platane, Walnuss)
  • Ein Laubanteil von höchstens 20 % sollte nicht überschritten werden 
  • Abgetrockneter Grasschnitt ist geeignet, aber in Maßen. Kein frischer Grasschnitt!
  • Verblühtes darf auch auf den Kompost - jedoch kein Unkraut (Samen oder Wurzeln)
  • Aus der Küche: rohe Gemüsereste, Obstreste, Zwiebelschalen, zerkleinerte Eierschalen, Kaffee- und Teefilter

Die Kompost-Community findet nicht alles bekömmlich. Folgende Stoffe gehören nicht auf den Kompost:

  • Reste von gekochten Mahlzeiten
  • Knochen, Wurst, Fisch, Fleisch, Fett (sonst freuen sich die Ratten!)
  • Kranke Pflanzen
  • Staubsaugerbeutel, Textilien, bedrucktes Papier, Kunststoffe und Zigarettenkippen

 

Kompostfahrplan

Gib als Erstes auf den Boden des Kompostbehälters etwa 20 -30 cm  sehr grob zerkleinerten Gehölzschnitt oder ähnlich sperrige Materialien. Sie verbessern den Wasserabfluss. Dann schichte die anderen Materialien gut durchmischt ein und gib etwas fertigen Kompost (Mikroorganismen) dazu. Algenkalk und Gesteinsmehl im Verhältnis 2:1 binden organische Säuren und verhindern, dass dein Kompost heftige Gerüche entwickelt. Streue diese Stoffe beim Einschichten der verschiedenen Materialien mit ein. Der Kompost entwickelt während des Verrottungsprozesses im Innenraum eine Temperatur von 50 - 60° C.

Tipp: Sortiere die Abfälle neben dem Komposter vor. So kannst du sie gut durchmischt einschichten und erzielst beste Kompostqualität.

 

Praktische Schnellkomposter

Omas Komposthaufen war gestern. Sehr viel effektiver und optisch ansprechender präsentieren sich zeitgemäße Kompostbehälter: wohliger Lebensraum für fleißige Mikroorganismen und "Freund Regenwurm".

Bei uns bekommst du Komposter aus recyceltem Kunststoff, aus Holz oder Metall.

Die Komposter müssen auf der Erde stehen und sind mit einem Deckel ausgestattet: Der Kompost braucht zum Kompostieren zwar eine gewisse Feuchtigkeit, darf aber auch nicht zu nass werden. Deshalb ist der lockere Aufbau des Komposthaufens wichtig, um für eine entsprechende Durchlüftung zu sorgen.

Zusätzlich muss der Kompost regelmäßig umgesetzt werden, um ihn mit Sauerstoff zu versorgen. Dazu die Kompostschichten abtragen und sieben – die fertig kompostierte Erde kannst du natürlich gleich nutzen – das Kompostiergut, was noch eine Zeit lang braucht, wieder in den Komposter schichten (dazu ist ein zweiter Komposter natürlich ideal).

TIPP!
Guter Kompost braucht Zeit! In der Regel dauert es ca. 8 bis 12 Monate, ehe aus den Gartenabfällen wieder gute Erde wird. Etwas schneller geht es, wenn du zwischen die Kompostschichten jeweils etwas bei uns erhältlichen Kompostbeschleuniger zugibst. Bei optimalen Bedingungen braucht die Kompostierung dann nur noch ca. 12 Wochen.

Übrigens:
Tiere nutzen Kompost häufig als wärmendes Winterquartier. Deshalb sollte der Kompost im Winter ruhen.

Wenn du noch Fragen zum richtigen Kompostieren hast, komm bitte einfach bei uns vorbei und lass Dich beraten. Natürlich bekommst du bei uns alles, was du für deinen eigenen kleinen Mikro-Organismus im Garten brauchst.