01.08.2020 - 00:00
Beim Bruch einer Fliese, z. B. durch thermische Spannungen, ist dies natürlich kein schöner Anblick und sollte erneuert werden. Doch wie tauscht man einzelne Fliesen aus?
Auch wenn das Fliesen-Austauschen nicht wirklich schwierig ist, wird hierfür doch eine ganze Reihe von Werkzeugen benötigt. Diese sind alle bei uns im Markt erhältlich. Dazu gehören ein Fugen- und Cuttermesser, ein Stoßspachtel, ein einfacher Malerspachtel, Schlosser- und Fliesenhammer sowie ein Flach- oder Fliesenmeißel und ein kleiner Spitzmeißel. Daneben werden ein Maßband, Bleistift und Wasserwaage, eine Zahnkelle, ein Putzschwamm, eine Kartuschenpistole und auch eine Flex mit Diamanttrennscheibe gebraucht.
Natürlich beinhaltet die Materialliste auch die neue Wandfliese, aber auch einige schmale Keile, eine Rolle Malerkreppband, Flexkleber, Fugenbunt, Wasser, eine Schale mit Seifenlauge sowie je eine Kartusche Silikon und Acryl. Mehr wird aber gar nicht benötigt, um einzelne Fliesen austauschen zu können.
Es ist sehr wichtig, vorher dafür zu sorgen, dass die umliegenden Fliesen dabei nicht beschädigt werden. Die Ränder der angrenzenden Fliesen werden daher vorbeugend mit Malerkrepp abgeklebt. Denn nur die beschädigte Fliese soll aus der Wand gelöst werden. Dazu werden mit dem Fugenmesser die Zwischenräume an der Fliese ausgekratzt. An Stellen wo es für das Fugenmesser zu eng wird, kann das Cuttermesser weiterhelfen. Natürlich bleiben bei dieser Arbeit vereinzelt auch Stege stehen. Diese können mit einem Hammer und einem Stoßspachtel ausgestemmt werden. Mit dem Cuttermesser müssen die Silikonfugen in den Eckbereichen zur Seitenwand oder zur Decke hin beseitigt werden.
Hier noch ein Tipp! Eine flexible Rasierklinge ist eine praktische Alternative zum Cuttermesser. Ihre Schneide kann deswegen flach an eine Oberfläche gesetzt werden, um Silikonfugen zu lösen.
Zunächst wird ein Ansatz benötigt um einzelne Fliesen auszutauschen bzw. von der Wand schlagen zu können. Mit einem kleinen Spitzmeißel gelingt es schnell, die obere linke Ecke der Fliese herauszubrechen, so dass hier ein größerer Meißel angesetzt werden kann. Auch das Vorbohren mit einem Steinbohrer hilft, einen solchen Ansatz für das Herausschlagen der Fliese zu schaffen.
Danach kommt ein Fliesenmeißel zum Einsatz. Erst wird die restliche obere Kante der Fliese vorsichtig abgetragen, dann ist genügend Raum vorhanden, um die gesamte Fliese herauszuschlagen.
Nun werden noch Kleberreste von der Wand entfernt, damit die neue Fliese später gut haftet.
Ist die beschädigte Fliese restlos entfernt, werden die Maße für die neue Fliese abgenommen. Das Einsetzen einer Fliese mit falschen Maßen, wäre alles andere als schön anzusehen. Sind die erforderlichen Maße bekannt, wird eine Rohfliese in den groben Maßen mit Malerkreppband beklebt. Auf die Kreppbandstreifen lassen sich mit Bleistift und Wasserwaage die genauen Maße einzeichnen.
Wenn die Maße auf die Fliese übertragen sind, wird diese mit einem Fliesenschneider zugeschnitten. Es kann aber auch ein Winkelschleifer mit der entsprechenden Trennscheibe zum Einsatz kommen. Verständlicherweise ist da Fingerspitzengefühl gefragt. Doch mit einer Diamanttrennscheibe und etwas Routine ist das Schneiden kein Problem.
Die neue, fertiggestellte Fliese, wird erst ohne Kleber eingesetzt, um sicherzustellen, dass die Maße stimmen. Wenn alles passt, wird die Fliese mit einem Flexkleber fixiert.
Mit der Zahnkelle wird der Flexkleber auf die Fliese gebracht und verstrichen. Der Auftrag erfolgt nicht zu großzügig, aber gleichmäßig. Dann wird die Fliese in die Lücke der Wand eingepasst und festgedrückt. In die Fugen werden flache Keile eingeschoben, damit die Fliese nicht mehr verrutschen kann.
Ist die Fliese fest angetrocknet, wird die ausgetauschte Fliese verfugt. Die Fugenmasse wird mit einem Fugenspachtel aufgetragen und in die Fugen eingebracht, so dass keine Hohlräume bzw. Luftblasen zurückbleiben.
Wenn die Fuge später ihren feuchten Glanz verliert, wird diese mit einem Schwamm abgewaschen. Überstände werden dabei abgewischt und die Fugen soweit modelliert, dass sie sich äußerlich den anderen Fugen gleichen. Nach der vollständigen Aushärtung der Fugen, sollte man nicht erkennen können, welche Fliese getauscht wurde.